Spreepark – bald wieder für alle?

Der letzte Dino im Spreepark
Der letzte Dino im Spreepark

Wer derzeit eine Tour durch den Spreepark machen will, kann das nur illegal. Der einstige Vorzeige-Vergnügungspark der DDR ist seit 14 Jahren Sperrgebiet für Berliner und Touristen. Riesenrad und andere Attraktionen von anno dazumal rotten langsam vor sich hin. Einzige Investition der Stadt bislang: Man hat vergangenes Jahr einen neuen Zaun um das Areal bauen lassen – um besagte illegale Besucher fernzuhalten.

Bald schon soll der Park in Treptow-Köpenick aber wieder ganz legal betretbar sein. Die landeseigene Grün Berlin GmbH soll das Areal am Spreeufer übernehmen – und schön machen.

Ganz so weit ist es allerdings noch nicht. Derzeit verhandelt die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) noch mit Grün Berlin. Zwar geben sich beide landeseigene Unternehmen auf mediale Anfragen hin zuversichtlich, bald zu einem positiven Abschluss zu kommen. Ganz sicher kann man sich da aber in Berlin bekanntlich nie sein.

Positiv: Die Verhandlungen sind ein deutliches Signal dafür, dass die Stadt sich dagegen entschieden hat, das 30 Hektar große Areal an private Investoren zu verkaufen. Dann, so die Befürchtung vieler Anwohner und Spreepark-Liebhaber, würden dort bald die nächsten Luxus-Wohnungen am Ufer stehen.

Sollte Grün Berlin tatsächlich den „Zuschlag“ für den Spreepark bekommen, verspricht man, die alten Fahrspiele teils wieder erlebbar zu machen. Das wird aber mit Sicherheit teuer. Derzeit ist beispielsweise das Riesenrad nicht einmal als verkehrssicher eingestuft.

Ein Knackpunkt der Verhandlungen könnte das Eierhäuschen sein. Das einst beliebte Ausflugslokal am Rand des Parks rottet ebenfalls seit vielen Jahren vor sich hin. Grün Berlin will es unbedingt gemeinsam mit dem Spreepark übernehmen. Fraglich, ob Stadt und Bezirk hier nicht lieber einen privaten Betreiber ins Boot holen möchten, der für die Top-Lage sicherlich mehr zahlen würde.

Doch zuerst greift die Stadt endlich selbst in die Tasche: Zehn Millionen Euro aus dem Sondervermögen zur Infrastruktur der wachsenden Stadt (SIWA), so kündigte Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen zuletzt an, sollen investiert werden. Den Löwenanteil des Geldes, etwa zwei Drittel, dürfte – so die offizielle Schätzung – die Sanierung des Eierhäuschens verschlingen.

Ob der Rest reicht, um die vielen bitter nötigen Arbeiten im Spreepark zu finanzieren, ist fraglich. Ehe Besucher wieder Spaß auf dem Gelände haben, müssen eine Menge Gefahren beseitigt werden.

Das Areal ist teils arsenverseucht. Auch, wenn Gutachter keine Gefahr für Mensch und Grundwasser sehen, wird diese Altlast wohl früher oder später aus dem Boden müssen. Zudem hat ein Großbrand vorigen Sommer große Schäden angerichtet – und auch zahlreiche Gefahrenquellen hinterlassen.

Mehr zum Spreepark:

(Artikelfoto: Der letzte Dino im Spreepark – Foto: © AXEL HANSMANN)

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