Steglitzer Kreisel bald wieder neu

Der Steglitzer Kreisel-Verkauf wurde genehmigt und so ist absehbar, dass das 118,5 m hohe Wahrzeichen wieder belebt und ausgebaut wird. Die CG Gruppe AG hat den Gesamtkomplex vollständig erworben und 388 Wohnungen des Berliner „Skyscrapers“ sind bereits in Zusammenarbeit mit dem renommierten Architekturbüro Fuchshuber Architekten Leipzig entworfen.

Für die geplanten Eigentumswohnungen im entkernten Turm ist der Anbau von Balkonen und Loggien vorgesehen. Neben dem Turm werden auch die Sockelgeschosse neu gestaltet. Noch zu treffen ist die Entscheidung zur Wärmeversorgung des Projekts. Aktuell geht man von einer Kombination aus Fernwärme, Luftwärmepumpe, Photovoltaik und Eisspeichertechnik aus, die den höchsten modernen Ökologieansprüchen entspricht. Ergänzt von kompakten Grundrissen und zeitgemäßen Mobilitätskonzepten wird der Steglitzer Kreisel insbesondere für jüngere Menschen attraktiv.

„Vor über drei Jahren entstand die Vision zur Umsetzung dieses Projektes, an der wir kontinuierlich gearbeitet haben“, berichten die beiden Vorstände Christoph Gröner und Jürgen Kutz. „Nun hat das Abgeordnetenhaus von Berlin, als finales Gremium sich in seiner letzten Sitzung mit dem Vorgang befasst und die Genehmigung zu dem das Land Berlin betreffenden Kaufvertrag erteilt. Daher kann der Baubeginn für Anfang 2017 geplant werden.“

Steglitzer Kreisel & seine Geschichte

Im 118,5 Meter hohen Turm entstehen auf 30 Geschossen bis zu 321 Wohnungen von 45-346 Quadratmeter mit der Gesamtwohnfläche von 28.591 Quadratmeter. Der Sockel des Gebäudes mit 26.362 Quadratmeter Gewerbefläche ging bereits im April 2015 in den Bestand der CG Gruppe AG über. Dort wird das bestehende Hotel an der Albrechtstraße modernisiert. Zusätzlich sind ein Boarding-Haus sowie betreutes Wohnen vorgesehen. Die bestehenden 67 Mietwohnungen in der Größe von 35-85 Quadratmeter werden saniert und im gemäßigten Preissegment wieder vermietet. Die Bestandsmieter im Erdgeschoss erhalten attraktive neue Gewerbeflächen. Die Tiefgarage mit über 1.077 PKW-Stellplätzen bleibt ebenfalls erhalten. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 277 Mio. Euro.

1968 begann der Bau vom Steglitzer Kreisel nach den Plänen der Architektin Sigrid Kressmann-Zschach. Die veranschlagten Kosten von 180 Mio. D-Mark wurden zwischen dem Berliner Senat und der Bauträgergesellschaft der Architektin aufgeteilt. 1974 mussten die Bauarbeiten wieder eingestellt werden. Zwischenzeitlich war sogar eine Sprengung der Bauruine im Gespräch, bis 1977 das Gebäude von Becker & Kries ersteigert und für weitere 95 Mio. D-Mark fertiggestellt wurde. Bei der Fertigstellung im September 1980 erreichten die Gesamtbaukosten für den Kreisel 323 Mio. D-Mark. Seitdem befand sich der Steglitzer Kreisel im Eigentum der Gemeinschaft Becker & Kries (Sockel) und des Landes Berlin (Turm). Da nach Fertigstellung des Hochhauses kein Mieter für die Büros gefunden werden konnte, zog das Bezirksamt Steglitz ein und verblieb bis zum Jahr 2007. Das seitdem leerstehende Gebäude wurde vom Verkäufer entkernt und schadstoffsaniert.

 

 (Artikelfoto: Larissa Laternsers Projekt Turmkunst 2010,  Foto flickr.com; Michael Fielitz)

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