„Der Alltag wurde digitalisiert“

Frank-Zahn Interview

Frank Zahn, Gründer und Geschäftsführer von Exozet, der Agentur für Digitale Transformation, engagiert sich für eine verbesserte Infrastruktur für Gründer – als Vorsitzender des Ausschusses „Digitale Wirtschaft“ der IHK Berlin und als Beirat der Investitionsbank Berlin.

Mit uns spricht er über Digitalen Wandel und Digitale Revolution. Überall hört man vom Digitalen Wandel, von Digitaler

Transformation. Was hat es damit auf sich?

Lebensbereiche werden in den letzten Jahren immer mehr von digitalen Technologien bestimmt. E-Mail und Messaging Dienste haben Briefe weitgehend ersetzt. Der Medienkonsum hat sich stark gewandelt. Große Teile der Arbeitswelt werden zunehmend digitalisiert, in den großen Industrien etwa werden Maschinen miteinander vernetzt. In wenigen Jahren werden Milliarden Maschinen miteinander kommunizieren und Daten austauschen; es ist eine Digitale Revolution.

„Revolution“ hört sich sehr martialisch an.

Ich mag den Begriff, weil er so emotional ist. Den Wohlstand in Deutschland verdanken wir zu großen Teilen dem Maschinenbau und der Automobilindustrie, zwei Bereiche, die nur in Anfängen digitalisiert wurden. Hier liegt die große Herausforderung: Nehmen wir das ernst genug? Soll jede Art von Innovation in den USA im Silicon Valley gemacht werden oder sind uns bestimmte Sachen auch hier wichtig? Wollen wir vorne mitschwimmen, Sachen ausprobieren und am Ende als Gewinner hervorgehen?

Digitale Transformation für die Industrie – schön und gut. Aber was hat das mit mir und meinem Alltag zu tun?

Die Digitale Revolution ist schon angekommen und wird weiter in so gut wie alle Lebensbereiche vordringen: In manchen Bereichen kommt sie schneller, in anderen später an. Früher lagen die Telefonbücher bei der Post stapelweise zum Mitnehmen, wir sammelten Videokassetten und DVDs. Heute ist alles digitalisiert über das Internet verfügbar. Wir sind keine Konsumenten von Produkten mehr, sondern von Diensten, die Musik oder Filme zur Verfügung stellen. Oder das Auto: in Berlin kommt man am Car-Sharing nicht vorbei. Das war vor ein paar Jahren noch ein Ökotraum, aber heute eine schnell zugängliche Kommodität. Das ist nur möglich, weil der Alltag digitalisiert wurde.

Was kommt als nächstes?

Es weiß keiner genau, was sich morgen verändern wird. Aber es passiert ständig etwas Neues und wir alle – Industrie, aber auch jeder einzelne – müssen sich dem öffnen, viel ausprobieren, für Veränderungen offen sein und auch mal in die falsche Richtung laufen, um schnell zu lernen und erfolgreich zu sein.

(Artikelfoto: Geschäftsführer Frank Zahn | © Exozet)

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