Coronavirus: Berliner Unternehmer fürchten um ihre Existenz

Berlin unter dem Eindruck von Corona. Bildnachweis: CC0 via pixabay.com
Berlin unter dem Eindruck von Corona. Bildnachweis: CC0 via pixabay.com

Mehr als 60 Prozent der Berliner Selbstständigen, Freiberufler und Unternehmer halten ihre Tätigkeit aufgrund der Pandemie für gefährdet. Für Angestellte ist die Lage deutlich entspannter: Rund 70 Prozent sehen ihren Arbeitsplatz als sicher an, wie eine repräsentative Befragung der Berliner Sparkasse Ende April ergeben hat. Für knapp ein Drittel der Berliner hat sich inzwischen die persönliche finanzielle Lage verschlechtert.

„Es kommt jetzt bei der Unterstützung von Unternehmen und Selbstständigen auf einen langen Atem an. Trotz erster Lockerungen bleibt die Lage für viele fragil, die ihr Geschäft nur bedingt ausüben können“, sagt Olaf Schulz, Direktor für Firmenkunden bei der Berliner Sparkasse. „Üblicherweise starke Berliner Branchen sind von der Krise besonders betroffen, etwa Tourismus und Gastgewerbe, Unterhaltungs-, Messe- und Kulturbetrieb“, so Schulz. Die Berliner Sparkasse hat ihre Teams für Firmenkunden deshalb aufgestockt und in den vergangenen Wochen mehr als 4.000 Beratungsgespräche geführt, Kreditnehmern eine sechsmonatige Auszeit von Zins- und Tilgungszahlungen verschafft und Anträge auf Liquiditätshilfen bearbeitet.

Große Sorgen vor den negativen Veränderungen durch Corona

Mit der Pandemie hat sich das Arbeitsleben für knapp zwei Drittel der Berliner verändert. 30 Prozent der Befragten sind nun überwiegend von zu Hause aus tätig, 21 Prozent arbeiten auf reduziertem Niveau und 14 Prozent befinden sich in Kurzarbeit. Sechs Prozent haben ihren Arbeitsplatz infolge der Krise verloren.

Die größte Sorge bereitet den Berlinerinnen und Berlinern aber die Frage, wie die Pandemie Land und Leben verändern wird (64 Prozent). 40 Prozent haben gesundheitliche Sorgen. Finanzielle Fragen kommen erst an dritter Stelle (37 Prozent), gefolgt von beruflichen Ungewissheiten (34 Prozent) und organisatorischen Herausforderungen wie etwa Kinderbetreuung oder Pflege eines Angehörigen (31 Prozent).

Und die Lehren aus der Krise? Für zwei Drittel der Befragten kommt ein reines Weiter so nach der Pandemie nicht infrage. Das betrifft in erster Linie den Umgang mit anderen Menschen und das eigene Hygieneverhalten. Viele Berliner wollen auch ihr Reiseverhalten anpassen, andere planen, auch nach der Krise anders zu arbeiten als davor.

Die Ergebnisse im Detail können hier abgerufen werden. Sie stammen aus einer Umfrage unter 1.005 Berlinerinnen und Berlinern, die das Umfrageinstitut info GmbH im Auftrag der Berliner Sparkasse Ende April 2020 durchgeführt hat.

Bildnachweis: CC0 via pixabay.com

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