Ooch det is Berlin …

Die Ausbildung unserer Jugendlichen im ABB Training Center, im Hotel Hilton die Volleyball-Europameisterschaften, das Dilemma um den Konsum Berlin und Umgegend sowie Vorhaben im Umspannwerk in Friedrichshain, Pläne des Berliner KriminalTheaters, der Distel sowie Vorgänge im Tierheim und im Tierpark sind nur einige Themen dieser Tage über die in Berlin, im Kiez geredet, geurteilt oder sogar geschwärmt wird. In der vorliegenden Ausgabe berichten bzw. informieren wir darüber.
Was auch die Berliner in diesen Tagen bewegt haben könnte, die Ereignisse rund um Rudi Völler, die Berliner-Kita-Preisdiskussionen, die angekündigte Weitergabe der Mautgebühren an das “Fußvolk”, Naddels literarischer Versuch, ihren Ex von der Bestsellerliste zu verdrängen und einiges mehr, wollen wir hier außer acht lassen, das ist der Stoff für die auflagenstärkeren Blätter.
Mich bewegte zum Beispiel die 20-Jahrfeier des neuen Friedrichstadtpalastes. Beeindruckende Bühnenbilder, hervorragende Tanz- und Artistikdarbietungen sowie wunderschöne Kostüme ließen den Premierenabend am 5. September 2003 zu einem Erlebnis der außergewöhnlichen Art werden. Trotz dass die durch das Programm führende “Putzfrau” in ihrer Wortwahl mich nicht so ganz überzeugte, war das Happy-End “sie wurde der “Super-Star”- voll dem Trend der Zeit entsprechend. Auch der Hinweis von Intendant Iljinskie, dass 20 Jahre neuer Friedrichstadtpalastet nur fünf Jahre Revueproduktion im sogenannten real existierenden Sozialismus bedeutete – dass das Haus demnach 15 Jahre “freie Marktwirtschaft” gemeistert hat ist angesichts der beeindruckenden Beliebtheit und Auslastung des Hauses einen Applaus wert.
Ein Ereignis ganz anderer Art erlebte ich in Kaulsdorf. Dorthin, konkret in den alten Gutshof, dem Stammsitz des Spirituosenherstellers Schilkin war ich zum Tag der offenen Tür eingeladen. In den zu einem Museum ausgebauten Kellergewölbe stand ich staunend vor gefüllten Regalen in denen Flasche für Flasche ein Teil der über 70 jährigen Schilkingeschichte dokumentiert. Dieser Betrieb, im Jahre 1932 gegründet, hat Nazireich, real existierenden Sozialismus und seit 1989 auch die freie Marktwirtschaft als Familienbesitz der Schilkin´s gemeistert. Dass die heute in der Produktion befindlichen 96 Sorten Spirituosen der verschiedensten Art in sage und schreibe 246 Abfüllgrößen nach wie vor Ihre Abnehmer haben ist zweifelsohne das Verdienst eines fast verschworen zu nennenden – zur Zeit 43 Mitarbeiter –  umfassenden Teams.
Mein Resümee: Dort wo sich Menschen einer ganz bestimmten Sache verschworen haben, sich engagieren, optimistisch mit Können und Leidenschaft an deren Erfüllung gehen, kann das Ergebnis meist mit einem anerkennenden Applaus bedacht werden. Tja, also och det is Berlin.
Das meint Ihr Kiezreporter Manne

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