Kfz-Ersatzteile werden immer teurer

Hellblauer BMW am Straßenrand in einer Stadt
Bei den sichtbaren Teilen wie Kotflügel oder Scheinwerfer haben die Autohersteller quasi ein Monopol. Bildquelle: Free-Photos / Pixabay.com

Bei sichtbaren Ersatzteilen haben Autohersteller aufgrund der sogenannten Designschutzrichtlinie das Recht, die Preise zu bestimmen. Das führt dazu, dass die Autobesitzer für derlei Ersatzteile deutlich mehr bezahlen müssen, als eigentlich nötig ist. Bei einem freien Wettbewerb wären für viele Teile günstigere Preise möglich. Dafür ist allerdings ein neuer Gesetzentwurf nötig.

Autofahrer aller Marken ärgern sich über zu teure Ersatzteile. Vor allem bei den sichtbaren Ersatzteilen, die unter die Designschutzrichtlinie 98/71/EG fallen, ist kaum Handlungsspielraum vorhanden. Wird das Design bei den zuständigen Behörden von den Herstellern angemeldet, sind sie die einzigen, die das Design benutzen dürfen. Die Hersteller können dann für die Ersatzteile einfach einen Preis festlegen und die Kunden müssen zahlen.

Ersatzteile im Internet günstiger

Das ist auch ein Grund dafür, warum viele Autobesitzer auf das Internet zurückgreifen, um möglichst viel Geld zu sparen. Diverse Ersatzteile im Internet sind deutlich günstiger als beim Hersteller zu bekommen. Das Berliner Unternehmen Autodoc GmbH gehört zu den Großen der Branche und hat in den letzten Jahren daher überaus positive Wachstumszahlen verzeichnen können. Das wirkt sich natürlich auch auf die Autodoc GmbH Stellenangebote aus. Hier finden sich eine Vielzahl an Vakanzen, die ein breites Interessenfeld abdecken. Dadurch will das Berliner Unternehmen seine weiteren Wachstumschancen wahrnehmen. Gelegen kommt dem Online-Shops für Autoteile der Vorstoß des ADAC, der auf die Designschutzrichtlinie abzielt. Denn für sichtbare Kfz-Ersatzteile ist der Preisvorteil bei Online-Shops nicht besonders deutlich. Dies betrifft beispielsweise folgende Ersatzteile:

  • Außenspiegel,
  • Kotflügel,
  • Scheinwerfer,
  • Stoßfänger und
  • weitere Karosserieteile

Geringe Konkurrenz auf diesem Gebiet dulden die Hersteller zwar, allerdings vermeiden mittelständische Teilehersteller und Händler einen Vertrieb im großen Stil. Im 2018 geschlossenen Koalitionsvertrag hat die Regierung allerdings eine Liberalisierung des Ersatzteilemarktes in die Wege geleitet. Das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz hat bereits einen entsprechenden Gesetzentwurf erarbeitet.

Ersatzteilpreise in den letzten Jahren erheblich gestiegen

Darin ist von einer Reparaturklausel für das Designrecht die Rede, die einen freien Markt für Ersatzteile ermöglichen könnte. Die Dritthersteller könnten dann das Design der Original-Hersteller für den Bau von Ersatzteilen nutzen und die Preise würden sinken. Das kommt den Autofahrern natürlich entgegen, die in den letzten Jahren von stark steigenden Ersatzteilpreisen geplagt wurden.

Tabelle: Preise für Ersatzteile in Deutschland, Quelle: GDV

Die Autofahrer mussten aber bereits vor 2013 tiefer in die Tasche greifen als eigentlich nötig. Fünf Konzerne haben angeblich mithilfe einer Preissoftware der Firma Accenture ihre Gewinne aus den Ersatzteilverkäufen um Milliarden Euro erhöht. Dabei wurden die Preise für die Ersatzteile nicht nach dem herkömmlichen Wege bestimmt. Die Software von Accenture berechnete mit einem speziellen Algorithmus den Maximalpreis, den die Autobesitzer zahlen würden. Dabei kam eine Verschleierungstaktik zum Einsatz: Die 70 Prozent der lukrativsten Ersatzteile wurden teurer gemacht, 20 Prozent wurden sogar günstiger. Die restlichen zehn Prozent blieben gleich teuer.

Diese Punkte zeigen, dass es Zeit wird, mit der Designschutzrichtlinie abzurechnen. Das kommt auch den Berlinern entgegen, denn Berlin ist auch die Karambolage-Hauptstadt. Laut ADAC ist dadurch auch nicht mit einer Gefahr für die Sicherheit zu rechnen. Denn die Qualität der Ersatzteile wird durch die Typgenehmigungsverfahren sichergestellt.

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